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Pleisenhütte/Vorderkarhöhle:
Traumhafter Karwendelblick
Pleisenhütte/Vorderkarhöhle Abbildung 1
Abb. 1

Die 2.569 m hohe Pleisenspitze (Abb. 1) liegt im Nordwesten des Karwendels, einer felsigen Gebirgsgruppe der Tiroler Nordalpen. Etwa auf halbem Weg vom im Grenzort Scharnitz endenden obersten Teil des Isartals (Abb. 2) zum Gipfel befindet sich mit der Pleisenhütte (1.757 m) das Ziel des nachfolgenden Wandertipps. Von der Terrasse der gastlichen Hütte genießt man einen traumhaften Blick nicht nur ins Karwendel, sondern auch zum Ostteil des Wettersteingebirges und zur Mieminger Kette.

Ausgangspunkt unserer Wanderung ist der nicht ganz billige Parkplatz (ca. 1.025 m) – der nur tagsüber verwendet werden darf – oberhalb der Isarlodge Wiesenhof (Abb. 3), eines Hotels Garni rund 2,5 km östlich des Grenzortes Scharnitz. Von hier kann man nicht nur zur nördlich gelegenen Pleisenhütte wandern, sondern Richtung Osten – das Isartal taleinwärts – auch bis zum Isarursprung. Vom Parkplatz ein paar Schritte zurück zweigt rechts zuerst die Forststraße zum Isarursprung und – wenige Meter weiter – die zur Pleisenhütte ab. Gleich bei der ersten Linkskurve besteht – in diesem Fall für Ortskundige bzw. Wanderer mit gutem Orientierungssinn – die Möglichkeit, rechts Richtung Norden auf einen unmarkierten Waldsteig abzubiegen und dadurch ein Stück der Weges abzukürzen. Im Sommer muss man genau aufpassen, dass man im hohen Gras den richtigen Trittspuren folgt. Rund 10 Minuten später biegt man rechts wieder in die Forststraße ein. Noch ein paar Minuten geht es etwas steiler aufwärts, dann erreicht man nach ungefähr 15 Minuten vom Ausgangspunkt bei einer Rechtskurve die links von uns liegende Lablehner Alm, von der man einen beeindruckenden Blick Richtung Norden zur Felswand der Brunnsteinspitze (2.180 m, Abb. 4) hat.

Für uns geht es nun auf der Forststraße längere Zeit fast flach Richtung Nordosten. Nach einem Steinbruch rechts und der Abzweigung (1.140 m) links auf den Karwendelweg, auf dem man ins Karwendeltal absteigen kann, beginnt die Forststraße erneut mäßig steil anzusteigen. Nachdem wir an einer Almhütte vorbeigekommen sind, gelangen wir nach etwa 30–35 Minuten vom Ausgangspunkt zur Brücke über den steinigen Wasserlegraben (ca. 1.170 m, Abb. 5). Hier können trittsichere Wanderer die Forststraße für etwa 35 Minuten rechts verlassen und auf einem teilweise recht steilen und steinigen Steig wieder ein Stück abkürzen. Während der erste Teil über viele Steine links oberhalb des Bachs führt, wird der Aufstieg nach Querung eines Wegs im zweiten Teil (Abb. 6) im Waldgelände immer steiler. Bei einer Lichtung biegen wir kurz rechts wieder in die Forststraße ein, um diese gleich rechts für eine weitere Abkürzung zu verlassen. Nachdem wir erneut rechts auf die Forststraße abgebogen sind, haben wir nach rund 75–80 Minuten vom Ausgangspunkt bei einer Rastbank (ca. 1.380 m) bereits knapp über die Hälfte unseres Aufstiegs gemeistert.

Ein paar Meter nach der Rastbank zweigt bei einer Lichtung der nächste abkürzende Steig links ab. Kurz ist es etwas steiniger, insgesamt geht es steil aufwärts. Rund 10 Minuten später gelangen wir zu einem Forstweg, der von unserer bisher – teilweise – verwendeten Forststraße abgezweigt ist. Ab hier ist es Geschmacksache, ob man Richtung Norden auf dem Forstweg oder über die parallel verlaufenden, etwas steileren Abkürzungen aufsteigt. Nach einem steileren Wegstück überwindet der Forstweg die vor uns liegenden steilen Waldhänge mit einigen Serpentinen. Im lichter werdenden Gelände (Abb. 7) wendet sich unser Weg nach rechts Richtung Osten und führt entlang einer Felswand (Abb. 8) steiler ansteigend aufwärts. In diesem Bereich genießt man Richtung Südwesten (Abb. 9) einen ersten Blick nach Scharnitz. Jetzt ist es nicht mehr weit und man steht nach ungefähr 2½–2¾ Stunden vom Ausgangspunkt, in denen man knapp 750 Hm bewältigt hat, vor der Pleisenhütte (Abb. 10) und rechts von dieser vor der kleinen Antoniuskapelle (Abb. 11).

Man muss sich genügend Zeit nehmen, um von der Terrasse der überaus gastfreundlichen Hütte, in der man köstlich speisen kann, die umgebende Bergwelt zu bewundern: südöstlich (Abb. 12) und südlich (Abb. 13) von uns unzählige Gipfel des Karwendels sowie südwestlich (Abb. 14) hinter dem Grenzort Scharnitz das Wettersteingebirge, die Mieminger Kette und im Hintergrund die Ötztaler Alpen.

Geht man neben der Antoniuskapelle hinter die Hütte, erblickt man Richtung Norden (Abb. 15) den hoch über uns verlaufenden Gipfelkamm der Pleisenspitze. Auf dem Weg dorthin, der links von der Hütte beginnt, gibt es noch etwas Interessantes zu entdecken: Nach einem Trittsicherheit erfordernden, etwa 100 Hm bzw. 15– 20 Minuten langen Aufstieg auf einem teilweise steilen, recht steinigen Steig erreicht man mit gutem Spürsinn links von einem Wegweiser den schmalen Eingang der Vorderkarhöhle (ca. 1.855 m, Abb. 16). Mit einer Leiter können Wagemutige in das Innere der Höhle absteigen. Nach dem Höhlenbesuch wandert man dann in knapp 15 Minuten wieder abwärts zur Pleisenhütte.

Auf dem Aufstiegsweg geht es jetzt Richtung Westen (Abb. 17) mit tollem Blick zu den Felsbergen westlich des nach Norden führenden Karwendeltals zurück. Für die Absolvierung der Serpentinen befinden wir uns noch auf dem Forstweg. Wieder im Waldgelände nützen wir danach die unterste Abkürzung zur Rastbank, bei der man nach 35–40 Minuten bereits fast die Hälfte des Abstiegs geschafft hat. Auch die nächste, links abzweigende Abkürzung nehmen wir noch mit, doch dann sollte man die lange – erneut links abbiegende – Abkürzung beim Abstieg auf Grund der Steilheit des Waldgeländes meiden. Wir bleiben also auf der Forststraße, die zuerst Richtung Südwesten führt, und bewundern bei der Linkskurve nochmals die imposante Felswand der Brunnsteinspitze (Abb. 18). Mit weiteren Serpentinen geht es schließlich abwärts zur Brücke über den Wasserlegraben (Abb. 19), die wir von der Pleisenhütte nach rund 55–60 Minuten erreichen.

Weiter auf dem Aufstiegsweg und vorbei an der Abzweigung zu Karwendelweg und Lablehner Alm (Abb. 20) bleiben wir nun durchgängig auf der Forststraße und gelangen nach etwas mehr als 1½ Stunden von der Pleisenhütte zur Straße nach Scharnitz. Mit Blick taleinwärts ins Isartal (Abb. 21) kehren wir mit wenigen Schritten zum Ausgangspunkt zurück.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Isarlodge Wiesenhof über die Forststraße bzw. den Forstweg und bei Nutzung der Abkürzungen zur Pleisenhütte knapp 800 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. nur mit Nutzung der „mittleren“ Abkürzungen auf dem Aufstiegsweg in ungefähr 1½–1¾ Stunden (Abstieg). Für den Weg von der Pleisenhütte zur Vorderkarhöhle hin und retour muss man ca. 30–35 Minuten (+ 100 Hm) einplanen.
Zeitraum:
Mai–Ende Oktober
Anforderungen:
Mittellange, technisch einfache Wanderung auf einer Forststraße bzw. im oberen Teil einem Forstweg. Ausgenommen die erste Abkürzung, bei der im hohen Gras guter Orientierungssinn notwendig ist, und die lange Abkürzung, die Trittsicherheit erfordert, sind die anderen Abkürzungen zwar teilweise sehr steil, aber gut begehbar. Für den steilen und steinigen Steig von der Pleisenhütte zur Vorderkarhöhle ist ebenfalls Trittsicherheit notwendig.
Highlights:
Ausblick von der Pleisenhütte und an ein paar Stellen unterwegs; die enge Vorderkarhöhle
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 177 (Verbindung Zirl im Inntal im Süden über Seefeld in Tirol bis zur deutsch-österreichischen Staatsgrenze nördlich von Scharnitz im Norden) von Süden kommend bis ca. Km 19,2 bzw. von Norden kommend bis ca. Km 21,0 fahren. Richtung Osten nach Scharnitz abbiegen, bis ins Ortszentrum fahren und neben der Ortskirche nach Osten abbiegen. Im Isartal rund 2,5 km bis zum kostenpflichtigen Parkplatz oberhalb der Isarlodge Wiesenhof fahren und parken: Dieser Parkplatz darf nur tagsüber verwendet werden, was auch kontrolliert wird! Mit Bezahlung der nicht ganz billigen Parkgebühr ist trotz Fahrverbotszeichen auf halber Strecke im obersten Isartal die Zufahrt erlaubt. Wem die Gebühr zu teuer ist, muss einen etwa 2,0 km (+ 30 Minuten hin und retour bzw. ca. + 50 Hm) langen zusätzlichen Weg auf sich nehmen.
Einkehr:
Pleisenhütte, GH in Scharnitz
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 11°17'29''/47°22'54''
Rechtswert (UTM): 672961 m (Zone: 32 N)
Hochwert (UTM): 5250134 m (Zone: 32 N)
BEV Plan:
ÖK50/2222
Herzlichen Dank an unsere Sponsoren: