Bramhosen:
Vorbei an Mahlers Komponierhäuschen
Der nachfolgende Wandertipp führt östlich des Attersees (Abb. 1) vom kleinen Ort Seefeld, der zur Gemeinde Steinbach am Attersee zählt, auf den 960 m hohen Bramhosen (Abb. 2). Auf dem Rückweg machen wir – kurz bevor wir wieder zum Ausgangspunkt zurückkehren – einen Abstecher zum Komponierhäuschen von Gustav Mahler, in dem er Ende des 19. Jahrhunderts an seiner 2. und 3. Symphonie, zwei Meisterwerken der Spätromantik, gearbeitet hat.
Der Ausgangspunkt unserer Rundtour ist der im Sommer kostenpflichtige Parkplatz P2 (480 m) nahe der Bundesstraße B 152 am westlichen Beginn des Kientals. Mit Blick zu den Hängen (Abb. 3), über die wir später absteigen werden, geht es wenige Meter Richtung Osten zu einer Straßengabelung. Links könnte man direkt zu unserem Gipfelziel wandern, wir aber marschieren geradeaus ins enger werdende Kiental (Abb. 4). Auf einer schmalen, asphaltierten Straße und entlang des teilweise recht wild dahinplätschernden Kienbachs (Abb. 5) geht es nur mäßig ansteigend – im ersten Teil noch vorbei an Wohnhäusern – durch das im Winterhalbjahr meist sonnenlose Tal. Nach etwa einem Viertel des Weges durch das von steilen Waldhängen flankierte Kiental zweigt rechts ein über Stufen nach oben führender Weg nach Unter- und Oberfeichten ab, dem wir aber nicht folgen. Wir bleiben für rund 50–55 Minuten und knapp 4,0 km im Kiental und erfreuen uns an vielen kleinen Wasser-Kaskaden (Abb. 6), bevor sich das Tal bei einer Lichtung (Abb. 7) öffnet und wir zum GH Kienklause (621 m, Abb. 8) gelangen.
Wir setzen unsere Wanderung auf der Landstraße, die den Attersee mit dem Traunsee verbindet, Richtung Osten fort. Dabei kommen wir auch an einem Parkplatz vorbei, bei dem man – speziell in den Sommermonaten, wenn es am Attersee recht voll sein kann –die Rundtour alternativ starten kann. Lediglich 2–3 Minuten verbleiben wir auf der leicht ansteigenden Landesstraße, bevor wir diese bei einem Holzlagerplatz (Abb. 9) links verlassen. Auf einer Forststraße marschieren wir mäßig steil ansteigend Richtung Norden in 5 Minuten zur nächsten Weggabelung, bei der wir uns links halten. Unser Weg ist stets gut beschildert und markiert. Er führt uns abwechselnd über offenes Gelände – hier sehen wir erstmals Richtung Süden die Berge des Höllengebirges (Abb. 10) – und im Wald sowie über zwei Serpentinen nur mäßig steil ansteigend aufwärts.
Nach etwa 25–30 Minuten vom GH Kienklause zweigt rechts ein Waldweg (770 m) von der Forststraße ab, der nach ein paar steilen Schritten in einen Steig übergeht. Auf diesem gut begehbaren Steig geht es in weiterer Folge nur mäßig ansteigend, den Waldhang querend, aufwärts. Nach einer Linkswendung wird es steiler und parallel zu einem Weg wandern wir nun direkt hinauf. Nach 10–15 Minuten auf dem Steig kommt man zu einem Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Bei der nächsten Weggabelung halten wir uns links, unser Steig zweigt gleich danach Richtung Norden ab und führt steiler werdend und mit einigen künstlichen Stufen unterstützt aufwärts. Dann gelangen wir zu einem Holzhäuschen (Abb. 11) mit einem Rastplatz, von dem man Richtung Südwesten (Abb. 12) einen schönen Blick zum Attersee und zum Schafberg (1.782 m) hat. Kurz ist es noch steil, dann wird es flacher und wir kommen mitten im Wald zu einer Weggabelung, bei der – fälschlicherweise – der Gipfel des Bramhosen (Abb. 13) ausgewiesen ist. Wer zum „echten“ höchsten Punkt gehen will, muss lediglich 1–2 Minuten auf einem Steig rechts Richtung Osten zu einer sich auf einer Lichtung (Abb. 14) befindenden Mini-Erhebung – leider auch diese ohne Aussicht –wandern. Für den gesamten Aufstieg, bei dem wir knapp 500 Hm gemeistert haben, benötigt man 2,0–2¼ Stunden.
Zurück auf dem „falschen“ Gipfel marschieren wir nun – uns rechts haltend – mit einem Linksbogen zur nächsten Weggabelung. Für uns geht es links Richtung Westen nicht allzu steil absteigend weiter. Über einen von Bäumen umgebenen Grasstreifen gelangen wir zu einem querenden Forstweg, in den wir rechts einbiegen. Weiter Richtung Westen und speziell im Sommer wegen der Laubbäume ohne Aussicht mündet der Forstweg in eine Forststraße, in die wir ebenfalls rechts einbiegen. Nach ein paar Schritten teilt sich die Forststraße: Wir wählen die links führende, die steiler werdend abwärts führt. Vorbei an einer rechts von uns liegenden, steilen Lichtung (Abb. 15) kommen wir nach etwa 30 Minuten vom Gipfel des Bramhosen endlich zu einer Rastbank mit schöner Aussicht Richtung Süden (Abb. 16) zum Höllengebirge. Noch etwas steiler werdend gelangen wir nach weiteren 10 Minuten ins offene Gelände, wo man Richtung Osten (Abb. 17) taleinwärts in das Kiental blicken kann. Hier zeigt sich nun Richtung Süden (Abb. 18) das steile und felsige Höllengebirge in voller Pracht. Diese großartige Aussicht bleibt uns jetzt länger erhalten.
Vorbei an einem Sender und einer Abzweigung kommen wir nach 45–50 Minuten vom Bramhosen mit einer kurzen Gegensteigung zu einem netten Rastplatz (Abb. 19) und zum Biohof Schwanser. Ab hier auf einer asphaltierten Straße nähern wir uns der Siedlung Blümigen mit recht schönen Wohnhäusern, die von uns durchwandert wird. Jetzt wird auch der Attersee (Abb. 20) sichtbar. Für uns geht es auf der Straße mit Serpentinen abwärts nach Seefeld – immer wieder mit wunderschönem Höllengebirge- (Abb. 21) und Attersee-Blick (Abb. 22). Kurz bevor wir den Ort erreichen, biegen wir – um zum Komponierhäuschen von Gustav Mahler zu gelangen – rechts zur Mostschenke Grablerhof (Abb. 23) ab, in der man natürlich auch einkehren kann. Nach dieser halten wir uns zweimal links und queren die Bundesstraße. Am unteren Ende des gleich folgenden Campingplatzes steht rechts vom Weg dann direkt am Ufer des Attersees die kleine Hütte (Abb. 24), die 1983 restauriert wurde, in der wahrlich Großes der Klassischen Musik (Abb. 25) entstanden ist. Toll ist von hier Richtung Norden (Abb. 26) der Blick über den Attersee nach Seewalchen.
Wir gehen zurück zur Bundesstraße, in die wir rechts einbiegen. Nach rund 100 m zweigen wir links ab und erreichen nach ungefähr 1¼–1½ Stunden – inklusive des Abstechers zum Komponierhäuschen – vom Gipfel des Bramhosen wieder den Ausgangspunkt. Wer noch Zeit hat, kann die wenigen Schritte Richtung Westen – die Bundesstraße nochmals querend – zum öffentlichen Badestrand gehen, wo man einen beeindruckenden Blick zum Südwestufer (Abb. 27) des Attersees mit dem Schafberg im Hintergrund hat.
Geogr. Länge/Breite: 13°32'50''/47°50'22''
Rechtswert (UTM): 391290 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5299474 m (Zone: 33 N)