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Kleiner Göller/Rosskopf:
Der „kleine Bruder“ des Göller
Kleiner Göller/Rosskopf Abbildung 1
Abb. 1

Das Gipfelziel des nachfolgenden Wandertipps, der Kleine Göller (1.673 m), auf vielen Plänen auch Rosskopf genannt, ist mit seinem westlich gelegenem „großen Bruder“, dem Göller (1.766 m), mittels einem zwar markierten und gut begehbaren, aber teilweise sehr schmalem Grat oberhalb der extrem steilen Karlgrube verbunden. Die meisten Bergwanderer wählen die beiden nördlichen Ausgangspunkte, Kernhof (690 m) bzw. Gscheid (960 m), für ausgedehnte Wanderungen am Bergstock des Göllers (Abb. 1), zu dem auch noch der am Westende des Gipfelkamms sich befindliche dritte Gipfel, der Terzer Göller (1.729 m), zählt. Bei unserem Wandertipp starten wir unsere Tour im Süden bei einem gekennzeichneten Parkplatz (Abb. 2) an der Bundesstraße B 23 nahe des kleinen Weilers Donaudörfl (922 m).

Vom Parkplatz gehen wir Richtung Nordosten auf einer Zufahrtsstraße nur wenige Schritte bis zum Donaudörfl (Abb. 3), dahinter erhebt sich im Norden der mächtige Göller-Bergstock. Kurz abwärts gelangen wir zu einer Straßenteilung (Abb. 4), bei der wir uns links halten. Vorbei an einer Almhütte wandern wir nun auf einer Forststraße Richtung Norden – rechts des Stangenbachs nur mäßig ansteigend – in den sich verengenden Saugraben. Nach ungefähr 20–25 Minuten vom Ausgangspunkt entfernt, kommen wir zur nächsten Forststraßen-Gabelung (972 m, Abb. 5), bei der es rechts weiter geht. Die jetzt verwendete Forststraße führt nun um einiges steiler, den rechts des Saugrabens liegenden Waldhang querend, aufwärts. Bei einer Rechtskurve sehen wir sehr schön taleinwärts bis zum bewaldeten Talschluss (Abb. 6) des Saugrabens. Wir verbleiben stets Richtung Norden auf unserer hoch über dem Talboden taleinwärts führenden Forststraße. Je höher wir kommen, desto eindrucksvoller wird Blick Richtung Nordwesten (Abb. 7) zum Kleinen Göller und zum weiteren Wegverlauf am bewaldeten Kamm zwischen der Hofalm mit dem Schmalzstein (1.546 m) im Osten und dem Göller im Westen. Nach ungefähr 70–75 Minuten vom Ausgangspunkt erreichen wir den Waldhüttsattel (1.266 m, Abb. 8), bei dem aus allen Himmelsrichtungen Wege – unter anderem von Kernhof aus Norden und von der Hofalm aus Osten – zusammentreffen, und bei dem der felsige Gippel (1.669 m) erstmals für uns sichtbar wird.

Wir zweigen links ab und wandern auf einer Forststraße – am vorher bereits sichtbaren Waldkamm – Richtung Westen weiter. Nach knapp über 10 Minuten endet diese am Rand einer größeren Wiese (Abb. 9) und geht in einen Steig über. Vor uns eine steile, bewaldete Erhebung, der wir uns mit wenigen Schritten in einem leichten Auf und Ab nähern. Direkt aufsteigend marschieren wir auf gut begehbarem Steig mit Unterstützung von Serpentinen den steilen Waldhang hinauf zur Göllerhütte (1.440 m, Abb. 10), welche wir vom Waldhüttsattel nach ungefähr 25–30 Minuten erreichen.

Kurz noch aufwärts, verlieren wir auf einem Waldsteig wieder einiges an Höhe. Links neben dem Kamm geht es dann mäßig steil zu einer Wiese. Anschließend wartet eine etwas steinige Steilstufe (Abb. 11) auf uns, die aber problemlos gemeistert wird. Rund 15 Minuten von der Göllerhütte entfernt, betreten wir das Gelände der Göllerwiese (Abb. 12), wo unser Gipfelziel schon recht nah erscheint. Nach einem letzten Waldstück und nach einer Wiese wendet sich unser stets ansteigender Steig nach Südwesten und erreicht das Latschengelände (Abb. 13). Zu Beginn noch mäßig steil, wird dieses nach einer offenen Felsstelle, von der wir beim Abstieg einen phantastischen Blick genießen werden, immer steiler und auch steiniger. Speziell bei nassen Bodenverhältnissen kann es hier auch recht rutschig sein. Etwas westlich – eigentlich schon an unserem Gipfelziel vorbei – zweigt nahe einem Gedenkkreuzes (Abb. 14) links ein Steig ab, in den wir einbiegen und steil in Serpentinen zum bereits sichtbaren Gipfelkreuz des Kleinen Göllers (Abb. 15) aufsteigen. Für den gesamten Aufstieg vom Donaudörfl zum Gipfelkreuz (Abb. 16), bei dem wir über 750 Hm gemeistert haben, benötigt man ungefähr 2½–2¾ Stunden.

Vor allem der Blick zum „großen Bruder“, dem Göller (Abb. 17), westlich von uns ist sehr imponierend. Aber auch in alle anderen Himmelsrichtungen erwartet uns eine grandiose Aussicht.

Über den Aufstiegsweg geht es in wenigen Minuten wieder abwärts zur letzten Abzweigung – konditionsstarke Bergwanderer können links zum Göller-Gipfel abbiegen – und von dort rechts durch das Latschengelände wieder zurück zur offenen Felsstelle. Von hier hat man einen tollen Blick in Richtung Nordosten (Abb. 18) zu unserem weiteren Wegverlauf zur Göllerwiese und zum Göllerhaus sowie in Richtung Südosten (Abb. 19) zum Gippel und zur Hofalm sowie zu den Wiener Alpen. Der höchste Berg Niederösterreichs, der Schneeberg (2.076 m) ist von hier aus besonders gut zu sehen. Weiter abwärts zu den Göllerwiesen genießt man von dort in Richtung Norden (Abb. 20) einen tollen Blick zu den niederösterreichischen Voralpen. Stets östlich dem Gippel und der Hofalm entgegen, queren wir die Wiesen, meistern mit etwas Vorsicht die steinige Steilstufe abwärts und erreichen nach Bewältigung der kurzen Gegensteigung nach ungefähr 40–45 Minuten vom Kleinen Göller wieder die Göllerhütte (Abb. 21).

In Serpentinen abwärts zur Wiese und mit Blick zum Gippel und zur Hofalm geht es für uns weiter in Richtung Osten (Abb. 22) zur hier beginnenden Forststraße und auf dieser zum Waldhüttsattel, den wir vom Kleinen Göller nach etwa 1,0–1¼ Stunden erreichen. Kurz bevor wir zu diesem gelangen, öffnet sich rechts der Wald und wir sehen Richtung Süden (Abb. 23) sehr schön unseren weiteren Abstiegsweg oberhalb des Saugrabens mit der Hohen Veitsch (1.980 m) im Hintergrund. Auf der Forststraße – rechts von uns sieht man Richtung Westen (Abb. 24) immer wieder sehr schön unser Gipfelziel – geht es vom Waldhüttsattel in 30–35 Minuten zur Straßenteilung am Talboden und dann noch etwa 15 Minuten links des Stangenbachs bis zum Donaudörfl. Von diesem ist es nun nicht mehr weit und wir erreichen nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden vom Kleinen Göller unseren Ausgangspunkt.

HM/Zeit:
Vom Parkplatz bei der Abzweigung von der B 23 zum Donaudörfl über die Göllerhütte auf den Kleinen Göller mit Gegensteigungen im Bereich der Göllerhütte ca. 800 Hm in etwa 2½–2¾ Stunden (Aufstieg) bzw. am Aufstiegsweg in ungefähr 1¾–2,0 Stunden (Abstieg).
Zeitraum:
Mitte April–Mitte November
Anforderungen:
Mittellange, bis zur Göllerhütte einfache, ab dieser technisch unschwierige, teilweise steile und daher etwas anstrengende Wanderung auf Forststraßen und Steigen. Im oberen Bereich – speziell im steinigen Latschengebiet – ist Trittsicherheit ratsam;
Highlights:
Toller Rundblick vom Gipfel des Kleinen Göller und schöne Ausblicke beim Auf- bzw. Abstieg; die Göllerwiese
Anfahrt:
Von Wien (A 2, S 6) und von Graz (A 9, S 35, S 6) bis zur Abfahrt Mürzzuschlag fahren. Durch den Ort bis zur Abzweigung Neuberg/Mariazell und dann auf der B 23 durch das Obere Mürztal bis nach Frein zum Parkplatz rechts der Bundesstraße bei Km 35,6. Von Linz (A 1) bis St. Pölten und von dort weiter über die B 20, B 21 und die B 23 über den Lahnsattel bis zum Parkplatz links der Bundesstraße bei Km 35,6, hier stehen genügend Autoabstellplätze zur Verfügung.
Einkehr:
Göllerhütte, GH in Frein und im Ort Lahnsattel
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 15°30'41''/47°46'19''
Rechtswert (UTM): 538305 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5291075 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/4211
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