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Großboden/Golz:
Auf den Almen über dem Weißensee
Großboden/Golz Abbildung 1
Abb. 1

Der Weißensee in Oberkärnten gilt mit rund 930 m als der höchste Badesee Österreichs. Vor allem in den heißen Sommermonaten sind die Hotels und Pensionen rund um den See gut belegt, doch auch im Winter steht der hoch gelegene See bei Eisläufern und Skifahrern hoch im Kurs. Aber auch für Bergwanderer bietet die Region rund um den Weißensee genügend lohnenswerte Touren. Besonders beliebt sind der am Südostufer gelegene Golz (2.004 m, im Bild links: Abb. 1) und sein wesentlich weniger bekannter kleiner Nachbar, der Großboden (1.806 m, im Bild rechts: Abb. 1).

Ausgangspunkt der nachfolgend beschriebenen Wanderung sind die Parkplätze (956 m) des Weißensee-Sesselliftes am Südufer des Sees. Um dort hinzukommen, muss man im Ortsteil Techendorf die Brücke, die das Nord- mit dem Südufer verbindet, queren und dann - den Wegweisern folgend - zu den zahlungspflichtigen Parkplätzen fahren. Wer sich für eine Bergfahrt und/oder später für die Talfahrt mit dem 4er-Sessellift entscheidet, erhält die Parkgebühr angerechnet. Der Sessellift spart aber auch rund 400 Hm (Höhenmeter) und beim Aufstieg je nach Wegvariante etwa 60 (Steig) bis 90 (Forststraße) Minuten sowie beim Abstieg 45-60 Minuten Gehzeit. Wer trotzdem gerne zu Fuß zur Naggler Alm (1.324 m) aufsteigen will, benützt am besten den sehr steilen Steig Nr. 10, der beim Busumkehrplatz beginnt. Zunächst ein kurzes Stück im freien Gelände, dann vorbei an einem kleinen Wasserfall im Wald, erreicht man schon bald eine Skipiste, auf der es sehr steil aufwärts geht. Dabei hat man immer wieder schöne Ausblicke auf den westlichen Teil des Weißensees (Abb. 2). Im oberen Teil der Skipiste wechselt man dann nach links auf eine Forststraße und steigt gemütlich zur bewirtschafteten Naggler Alm (Abb. 3) auf, die man nach rund einer Stunde erreicht.

Weiter geht es entweder über einen Steig (Nr. 16, Empfehlung für den Aufstieg) oder über die Forststraße (Empfehlung für den Abstieg) zum Gasthof Kohlröslhütte. Der Steig geht zunächst gemütlich hinauf auf die Almböden oberhalb der Naggler Alm. Am linken oberen Waldrand passiert man in einiger Entfernung ein EU-prämiertes Denkmal, bevor man auf einem breiteren Forstweg wieder etwas absteigt und die parallel laufende Forststraße quert. Nun geht es steil im Wald über viele Baumwurzeln (Vorsicht bei Nässe!) den Geißrücken hinauf, immer wieder werden dabei Forststraßen überquert. Am höchsten Punkt angekommen, geht es wieder ein Stück abwärts und dann auf einem Kamm mit schönem Ausblick zum Naßfeld und den Karnischen Alpen (Abb. 4) etwas ausgesetzt wieder steil aufwärts. Eine leicht felsige Stelle wird dabei problemlos mit einer Holzleiter überwunden. Nach einer längeren, ebenen Hangquerung treffen unser Steig und die parallel laufende Forststraße wieder aufeinander. Nach wenigen Schritten erreicht man die wunderschön gelegene Jadersdorfer-Ochsenalm. Diese ist von Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftet und bietet in diesem Zeitraum mit einfachen, kalten Speisen eine nette Alternative zum meist sehr gut besuchten Gasthaus Kohlröslhütte (1.534 m), das man mit einem kurzen, steilen Anstieg und ebenso kurzem, steilem Abstieg über die Forststraße in etwa 10 Minuten erreicht. Für den gesamten Aufstieg von der Naggler Alm benötigt man rund 1¼-1½ Stunden.

Ein stetig ansteigender Waldsteig, kurz von einer Alm unterbrochen, führt von hier weiter in Richtung Golz. Nach etwa 30 Minuten erreicht man die breiten Almwiesen der St. Lorenzer Kuhalm. Das letzte Stück zu den Almhäusern (1.695 m) führt in knapp 10 Minuten dann wieder auf einer Forststraße über freies Almgelände, wobei der mächtige und felsige Gipfelaufbau des Golz (Abb. 5) vor uns thront. Hier angekommen, ist die nächste Entscheidung zu treffen: Entweder über Wiesen nur noch rund 110 Hm auf den Großboden (Abb. 6) (Abb. 7) aufzusteigen oder den steilen Anstieg hinauf auf den Golz in Angriff zu nehmen. Um Ersteres zu erreichen, verlässt man beim Wegkreuz gegenüber den Almhäusern links die Forststraße und steigt über zum Teil schlecht sichtbare Steigspuren in etwa 15-20 Minuten in westliche Richtung - phasenweise etwas steiler - bis auf den höchsten Punkt des Großbodens auf. Hier gibt es weder ein Gipfelkreuz noch irgendein anderes Kennzeichen, dass man einen Gipfel bezwungen hat. Belohnt wird man aber mit viel Ruhe, einer blühenden Bergwiese und einem feinen Rundblick (Abb. 8). Für die ungefähr 580 Hm (inklusive Gegensteigungen) von der Naggler Alm benötigt man ca. 2½ Stunden.

Wer sich aber für den Golz entscheidet, auf den warten jetzt erst die richtigen Herausforderungen: Kurz nach der St. Lorenzer Kuhalm wechselt man rechts wieder auf einen Steig und wandert in ca. 10-15 Minuten in einem leichten Auf und Ab über die Sattelköpfe (1.721 m). Nach der Querung der parallel laufenden Forststraße (1.684 m) beginnt nun der sehr steile, steinige und auch etwas felsige Aufstieg (Abb. 9), für den man rund 60 Minuten einplanen sollte. Zunächst noch im Wald, kommt man weiter oben in freies Gelände und steigt - wieder mit Gegensteigungen - zum Gipfelkreuz auf, in dessen Umgebung im Sommer auch die eine oder andere Kuh zu finden ist. Für die rund 820 Hm (inklusive Gegensteigungen) von der Naggler Alm benötigt man ca. 3½-4,0 Stunden.

Für den Rückweg zur Naggler Alm und zum Sessellift empfehlen wir die Forststraße zu benützen, da es auf dieser kaum mehr Gegensteigungen zu bewältigen gibt. Vom Großboden kann man in etwa 15 Minuten die Forststraße erreichen, etwas Orientierungssinn ist hier allerdings gefragt. Vom Golz muss man wieder am steilen Aufstiegssteig absteigen und zur St. Lorenzer Kuhalm (ca. 45-60 Minuten) zurückkehren. Am besten bleibt man von hier bis zur Naggler Alm auf der stets angenehm absteigenden Forststraße. Für dieses Wegstück benötigt man kaum mehr als 1½-1¾ Stunden. Von der Naggler Alm sind es dann knapp 10 Minuten bis zum Sessellift oder - immer wieder mit netten Blicken zum Weißensee (Abb. 10) - rund 45-60 Minuten zu Fuß bis zum Ausgangspunkt unserer Tour.

HM/Zeit:
Aufstieg von der Naggler Alm auf den Großboden ca. 580 Hm (inklusive Gegensteigungen) in ca. 2½ Stunden, Abstieg in ca. 1¾-2,0 Stunden; auf den Golz rund 820 Hm (inklusive Gegensteigungen) in ca. 3,0-3½ Stunden, Abstieg in ca. 2¼-2¾ Stunden; Aufstieg vom Weißensee zur Naggler Alm zusätzlich rund 400 Hm in 60-90 Minuten (Aufstieg) bzw. 45-60 Minuten (Abstieg)
Zeitraum:
Mai-Mitte November
Anforderungen:
Lange, anstrengende Tour auf Steigen und Forstwegen, für den Aufstieg über den Geißrücken sowie für Gipfel-Auf- und Abstieg vom Golz ist an einigen Stellen Trittsicherheit notwendig, am Großboden ist Orientierungssinn nötig;
Highlights:
Weißensee, Rundblicke von Golz und Großboden, die ausgedehnten Almen
Anfahrt:
Von der A 10 (Tauernautobahn) bis zum Autobahndreieck Spittal/Drau, dann auf der B 100 ca. 30 km bis Greifenburg und weiter zum Weißensee; im Ortsteil Techendorf über die Brücke ans Südufer und dort beim Weißensee-Sessellift parken
Einkehr:
Naggler Alm, Jadersdorfer-Ochsenalm, Gasthaus Kohlröslhütte
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 13°17‘42‘‘/46°42‘37‘‘
Rechtswert (UTM): 369680 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5174395 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3111
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