Spitzplaneck:
Geheimtipp im Osten des Salzkammerguts
Das Almtal, das im Süden vom imposanten Toten Gebirge begrenzt wird, ist der östliche Außenposten des Salzkammerguts. Im nördlichen Vorfeld der felsigen Gebirgslandschaft des Toten Gebirges mit dem Großen Priel (2.515 m) als höchster Erhebung stellt der Kasberg (1.747 m) den bedeutendsten Gipfel dar, dessen Besteigung aber im oberen Bereich vor allem bei Nässe Probleme bereiten kann. Als wesentlich einfachere Alternative bietet sich sein unmittelbarer Nachbar im Westen, das Spitzplaneck (1.617 m, Abb. 1), an.
Ausgangspunkt dieser nicht allzu langen Tour, nach der man am Ziel mit einem traumhaften Blick zu den Felsgiganten des Toten Gebirges und zum idyllisch gelegenen Almsee belohnt werden wird, ist das Hochberghaus (1.132 m). Dieses erreicht man auf einer Mautstraße, die unweit von Grünau, dem Hauptort des Almtals, beginnt. Unsere Wanderung startet am Ende des großen Parkplatzes neben einer Skipiste. Auf einer Forststraße geht es links gleich steil aufwärts. Dann wendet sich diese Richtung Süden und führt nach einem kurzen ebenen Stück leicht abwärts zu einer Kreuzung. Kurz danach biegt unser Steig rechts ab und wir nähern uns im Wald einem Graben, der durchschritten wird. Nun auf der Westseite des Bergstocks geht es auf einem schmäleren Steig vorbei an der Farrenauhütte zu einem ersten, exponierten Aussichtpunkt mit einer Bank, von der man Richtung Westen den berühmten Traunstein (Abb. 2) gut sehen kann. Nach etwa fünf Minuten gelangen wir wieder zur Forststraße, auf der es nun zunächst eben und dann leicht ansteigend entlang von Felsen und begleitet von toller Aussicht Richtung Westen weiter geht. Der markierte Steig verlässt links die Forststraße, die – nun steiler werdend – parallel aufwärts führt und sich bald auf einem Sattel wieder mit dem markierten Steig kreuzt. Bis zum Sattel (ca. 1.300 m) benötigt man vom Hochberghaus rund 40–45 Minuten.
Für den weiteren Aufstieg empfehlen wir die teilweise recht steile und steinige Überschreitung des Benn Nocks (Abb. 3). Dazu biegen wir am Sattel rechts von der Forststraße ab und steigen – zunächst noch angenehm steil – aufwärts. Je mehr sich der Wald lichtet und damit schöne Blicke ins umgebene Bergland möglich werden, desto steiler und steiniger – teilweise sogar felsiger – wird unser Steig. Aber mit genügend Vorsicht sind alle Felspassagen gut und sicher meisterbar. Vorbei an einer überdimensionalen Liftstütze nähert man sich langsam dem höchsten Punkt des Benn Nocks (ca. 1.530 m) und freut sich nun über einen ebenen Steig durch Wald und über Wiesen. Die Sepp-Huber-Hütte bereits vor Augen (Abb. 4) folgen nun ein kurzer Abstieg zurück zur Forststraße und der finale, gemütliche Aufstieg zur Hütte (1.506 m) über Wiesengelände. Nicht zu übersehen ist hier, dass der Kasberg in Oberösterreich zu den beliebtesten Skigebieten zählt. Da sämtliche Liftanlagen nur im Winter in Betrieb sind, haben wir diese auch auf unserer Planskizze nicht eingetragen. Für den bisherigen Aufstieg, der mit den beiden Gegensteigungen rund 450 Hm (Höhenmeter) beträgt, benötigt man etwa 1½–1¾ Stunden.
Die meisten Bergwanderer setzen von hier ihre Tour Richtung Kasberg fort. Dazu wandert man hinter der Sepp-Huber-Hütte auf dem linken Steig, der zu einem steilen, steinigen Bergkessel führt. Dort geht es dann Richtung Osten zu einer speziell bei Nässe nicht ganz unproblematischen Hangquerung, bei der an drei felsigen Stellen Sicherungsseile sehr hilfreich sind. Weiter oben geht man durch Latschen Richtung Gipfelkreuz – mit dem schon erwähnten Traumblick zum Toten Gebirge. Für die rund 250 Hm von der Sepp-Huber-Hütte sollte man für den Aufstieg etwa 1½ Stunden und für den Abstieg ca. 1,0 Sunden einplanen.
Wesentlich schneller und vor allem einfacher ist der Aufstieg von der Sepp-Huber-Hütte zum Spitzplaneck. Dazu wandert man hinter der Hütte rechts hinauf zu einem Karrenweg und auf diesem zur Bergstation eines Liftes. Dort geht es dann über einen Kamm (Abb. 5) nur leicht aufsteigend in Richtung einer weiteren Lift-Bergstation. Vorbei an einer kleinen Jagdhütte (1.600 m) steigt man kurz in einen Graben hinunter und auf der anderen Seite rund 35 Hm steil hinauf auf den höchsten Punkt des Spitzplanecks. Für den einfachen Aufstieg von der Sepp-Huber-Hütte, der mit Gegensteigung rund 125 Hm ausmacht, braucht man kaum mehr als 30–40 Minuten.
Im Gegensatz zum Kasberg genießt man von dem an exponierter Stelle stehenden Gipfelkreuz des Spitzplanecks nicht nur einen tollen Blick zum Toten Gebirge (Abb. 6), sondern auch zum rund 1.000 Meter tiefer gelegenen Almsee (Abb. 7). Der Blick reicht aber auch zum Dachstein im Südwesten und weit hinein ins Alpenvorland im Norden. Man hat zwar am Spitzplaneck nur wenig Platz, muss diesen aber üblicherweise nicht mit vielen anderen Bergwanderern teilen – wie am Kasberg (Abb. 8), der natürlich Richtung Osten alles überragt. Eine daher mehr als kluge Alternative!
Zurück zur gastlichen Sepp-Huber-Hütte (Abb. 9) benötigt man etwa 25–30 Minuten. Für den weiteren Abstieg zum Ausgangspunkt empfehlen wir den Weg über die Forststraße, der schöne Ausblicke zum Kasberg und zur Falkenmauer sowie zur Kremsmauer (Abb. 10) im Nordosten bietet. Auf der Forststraße und der parallel verlaufenden Skipiste, die mutigeren Bergwanderern zu Beginn einige sehr steile Abkürzer ermöglicht, kann man trotz der kurzen Gegensteigung kurz vor dem Ziel schon nach 50–60 Minuten wieder vor dem Hochberghaus stehen. Hier erhält man auch für Bargeld (€ 10,--) oder genügend Konsumation (€ 15,--) die für das Öffnen des Mautschrankens im Tal notwendige Münze.
Wer noch Zeit hat, der sollte unbedingt von Grünau Richtung Süden – dem Toten Gebirge entgegen – zum Almsee (Abb. 11) fahren. Auf der Ostseite dieses noch überwiegend naturbelassenen Salzkammergut-Sees kann man sich im kühlen Wasser erfrischen bzw. einen netten Spaziergang mit toller Aussicht zu den Felsgiganten des Toten Gebirges (Abb. 12) unternehmen.
Geogr. Länge/Breite: 13°59‘29‘‘/47°50‘11‘‘
Rechtswert (UTM): 424530 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5298625 m (Zone: 33 N)