Hochlantsch:
Wandern auf den höchsten Gipfel des steirischen Almenlandes
Der Naturpark Almenland, der nordöstlich der steirischen Landeshauptstadt Graz liegt, ist mit 135 Almen das größte zusammenhängende Weidegebiet Europas. Höchster Punkt dieser Region und gleichzeitig des gesamten Grazer Berglandes ist mit 1.720 m der Gipfel des Hochlantsch (Abb. 1). Im Norden felsig und fast senkrecht abfallend, kann er von dieser Seite von trittsicheren Bergsteigern über einen Klettersteig bezwungen werden. Gleiches gilt von der Westseite für den Steig durch die hochromantische Bärenschützklamm. Beide "schwarzen" – daher schwierigen – Aufstiegsvarianten können aber leicht mit Hilfe von parallel führenden Wegen bzw. Steigen umgangen werden. Um einiges einfacher ist der nachfolgend beschriebene Rundweg, der seinen Beginn bzw. sein Ende beim Teichalmsee auf der östlich gelegenen Teichalm hat, von dem man einen schönen Blick zum Hochlantsch (Abb. 2) hat.
Ausgangspunkt ist der am westlichen Ufer des Teichalmsees (1.172 m) gelegene Gasthof Teichwirt (Abb. 3) mit angeschlossenem Hotel und einer Konditorei, deren Besuch sich auf alle Fälle lohnt. Ein breiter Weg führt am Teichwirt vorbei wenige Meter Richtung Westen zu einer Weggabelung. Rechts kommt der direkte Weg vom Hochlantsch talwärts, den wir später als Abstiegsweg nützen werden. Wir halten uns nun links und wandern auf einer breiten Forststraße entlang des hier noch ruhig fließenden Mixnitz Baches, der etwas später wesentlich "wilder" durch die Bärenschützklamm tosen wird, leicht abfallend durch ein enges, schattiges Tal. Nachdem das Tal etwas breiter geworden ist (Abb. 4), kommen wir kurz nach dem Almhaus Zechnermoar – mit 1.125 m der niedrigsten Stelle unserer Tour – zu einer weiteren Weggabelung, die wir nach ca. 40–45 Minuten erreichen. Links geht es hinauf auf die Tyrnauer Alm, die von hier gut sichtbar ist, und weiter auf die Rote Wand.
Wir halten uns rechts und steigen auf einer breiten Forststraße – nun oberhalb des Mixnitz Bachtals – langsam Richtung Gasthof "Zum guten Hirten" auf. Wer noch nicht müde oder durstig ist, kann ca. 15 Minuten vor dem Gasthof – sich wieder rechts haltend – einen kürzeren, nun etwas steileren Aufstiegsweg direkt zum Gasthof "Steirischer Jokl" nützen. Knapp 10 Minuten später, am unteren Ende einer Alm, vereinen sich die Wege wieder und führen ans obere Ende der Almwiese. Hier endlich verlassen wir die Forststraße und steigen steil und etwas steinig zum Gasthof Steirischer Jokl (1.398 m, Abb. 5) auf, den wir nach rund 1½–1¾ Stunden von unserem Ausgangspunkt erreicht haben. Auf einem wundervollen Aussichtsplatz Richtung Norden gelegen, ist dieser Betrieb eine echte steirische Institution mit langer Tradition. Unbedingt sollte man – bei Nässe mit etwas Vorsicht – auch die gezählten 198 Holzstufen entlang der steilen Nordwände des Hochlantsch zur Wallfahrtskirche Schüsserlbrunn (Abb. 6) absteigen. Ebenfalls ein Ort mit einer langen Geschichte, die an der Rückwand der "halsbrecherisch" gelegenen Kirche genau beschrieben wird.
Von hoch oben grüßt im Osten bereits das Gipfelkreuz des Hochlantsch und lässt die Strapazen des kommenden Aufstiegs erahnen. Es folgt der anspruchsvollste Teil dieser Rundtour: Zunächst noch eben, führt uns wenig später ein immer steiler werdender, schrofiger Steig in Serpentinen den felsendurchsetzten Waldhang aufwärts. Um so höher wir steigen, um so schöner der Blick Richtung Nordwesten zum Murtal (Abb. 7). Oben nach rund 45 Minuten vom GH Steirischer Jokl angekommen, geht es in wenigen Minuten im Latschengebiet über Felsen – aber kaum mehr ansteigend – Richtung Gipfelkreuz (Abb. 8), das relativ spät sichtbar wird. Auch zu diesem muss man kurz über felsiges Gelände aufsteigen. Für den gesamten Aufstieg zum Gipfelkreuz des Hochlantsch (Abb. 9), bei dem man rund 600 Hm bewältigt, sollte man ca. 2½–2¾ Stunden einplanen. Ein eindrucksvoller Rundblick über die steirische Bergwelt wie zum benachbarten Rennfeld (Abb. 10) und zu den steirischen Kalkalpen sowie ein ebenso schöner Blick hinunter zum Teichalmsee (Abb. 11) und dem riesigen Almgebiet (Abb. 12) sind der Lohn für den speziell am Ende doch mühsamen und etwas anspruchsvollen Anstieg.
Deutlich weniger spektakulär ist die Rückkehr zur Teichalm: Weiter Richtung Osten geht es zunächst am lang gezogenen Gipfelkamm – nach Querung einer Wiese – wieder ins Waldgebiet. Bei Lichtungen gibt es immer wieder Ausblicke Richtung Norden (Abb. 13) zu den dort nördlich des Roßgrabens liegenden Almbergen. Dann wechselt unser nun fast gemütlicher Abstiegsweg auf die Südseite des Kamms und verliert nur wenig an Höhe. Erst rund 45 Minuten vom Gipfelkreuz – nachdem sich der Weg nach Südosten leicht rechts gewendet hat – wird es dann laufend steiler. Und so bezwingt man die meisten Höhenmeter dieses Abstiegs am Ende der Rundtour in nur 30–45 Minuten! Ganz am Schluss, ca. 1½–1¾ Stunden vom Gipfel des Hochlantsch, tritt man aus dem Wald und sieht zuerst den östlich von uns gelegenen Osser (1.548 m, Abb. 14) und etwas später den idyllisch gelegenen Teichalmsee (Abb. 15) und damit den Ausgangspunkt unserer Tour beim Teichwirt, der zum Besuch einlädt.
Geogr. Länge/Breite: 15°27'40''/47°21'06''
Rechtswert (UTM): 534835 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5244370 m (Zone: 33 N)