Katrin/Elferkogel:
Im Jagdrevier des Kaisers
Kaiser Franz Joseph I verbrachte jedes Jahr den Sommer in Bad Ischl im Salzkammergut, um dort seinem größten Hobby, der Jagd, nachzugehen. In der und rund um die Kurstadt findet man zahlreiche Orte, wo man an den Monarchen erinnert wird. So auch unweit des Ausgangspunktes der nachfolgend beschriebenen Wanderung, die zur Katrinalm, von dort weiter zum Gipfelkreuz der Katrin und auf den Elferkogel, der in manchen Plänen auch als Katererkogel bezeichnet wird und von dem man einen prachtvollen Dachsteinblick (Abb. 1) geniessen kann, führt. Auf der schmalen, auf der Westseite der Traun führenden Straße von der Talstation der Katrinbahn nach Laufen steht im Wald etwas versteckt ein großes Denkmal (Abb. 2), das zum 80. Geburtstag des Kaisers im Jahr 1910 errichtet wurde und das die Inschrift "Ihrem Allerhöchsten Jagdherrn - die treu ergebene Waidmannschaft Österreichs zum 18. Aug. 1910" trägt.
Gleich links neben der Talstation der Katrinbahn (470 m) beginnt ein Steig, der am Anfang ein bisschen mühsam ist, aber dann etwas breiter im Wald aufwärts führt. Nach etwa 15 Minuten erreicht man einen nur mäßig ansteigenden Querweg, dem man rechts in nördlicher Richtung folgt. Nach weiteren 5-10 Minuten gelangt man auf einer breiteren Lichtung mit mächtigen Strommasten zu einer Weggabelung. Links zweigt der "Bildersteig" ab, der teilweise recht steil und steinig in Serpentinen eine bewaldete Steilstufe hinaufführt. Kurz nachdem man an einer Sitzbank ("Herrgottswinkerl") vorbeigekommen ist und einen breiteren Weg gequert hat, biegt man nach knapp einer Stunde Gehzeit vom Ausgangspunkt rechts in eine breite Skipiste ein. Auf dieser - zuerst mäßig steil und dann immer steiler werdend - erreicht man nach weiteren rund 15 Minuten einen Querweg. Von rechts gelangt man vom Nussensee hierher, der linke Weg dient später zum Abstieg von der Katrinalm. Zum weiteren Aufstieg steigt man wenige Meter auf der Skipiste weiter hinauf und wandert ein kurzes Stück im Wald parallel zur Piste. Schon bald quert der markierte Aufstiegsweg wieder die Skipiste. Dabei öffnet sich erstmals der Blick auf den Katrin-Gipfel (Abb. 3). Doch Vorsicht, auch wenn es von hier (ca. 900 m) anders aussieht, man hat noch nicht einmal die Hälfte der Höhenmeter (Hm) vom Ausgangspunkt zum Gipfel geschafft, es warten immer noch 650 Hm!
Von der Skipiste geht es links wieder in den Wald, wo auf steinigem Steig (Nr. 895) mit Hilfe von Serpentinen eine Steilstufe überwunden wird. Wieder zurück auf der Piste geht es weiter - zum Teil recht steil - abwechselnd am linken, dann am rechten und wieder am linken Rand aufwärts. Ab der Vereinigung mit einer zweiten Skipiste geht es auf der gemeinsamen, nun sehr breiten Piste teilweise gerade, teilweise in Serpentinen hinauf zur Katrinalm (1.393 m, Abb. 4), wo neben der bewirtschafteten Almhütte ein grandioser Dachstein-Blick auf die Wanderer wartet! Bis hierher hat man vom Ausgangspunkt etwa 2 ¼-2 ¾ Stunden gebraucht, in denen man etwas über 900 Hm bewältigt hat. Von der kleineren Alm-Gastwirtschaft geht es auf breitem Weg etwa 20 Hm hinauf zur Bergstation der Katrinbahn, zum größeren Berggasthof (1.413 m) und von dort weiter Richtung Westen. Nach rund 50 Metern zweigt rechts der weitere Aufstiegsweg zur Katrin ab. Dieser ist etwas steinig, mit Hilfe von Stufen und Serpentinen wird der steile, latschenbesetzte Gipfelaufbau bezwungen. Immer wieder laden beim Aufstieg Sitzbänke zur Rast und für Blicke speziell zum Dachstein ein. Oben ist der Steig dann weniger steil, dafür etwas steiniger. Man kommt nach rund 30 Minuten von der Katrinalm zu einer Weggabelung. Rechts geht es in etwas mehr als 5 Minuten zuerst leicht abwärts in eine Senke und dann wieder hinauf zum mächtigen, etwas exponiert stehenden Gipfelkreuz (Kaiser Franz Joseph-Kreuz) der Katrin (1.542 m) und dem leider nicht zu übersehenden Sendemast. Toll aber der Blick in Richtung Nordosten hinunter nach Bad Ischl (Abb. 5), im Hintergrund zum Traunsee mit dem felsigen Traunstein und nach Westen zum Wolfgangsee mit dem Schafberg (Abb. 6).
Man kehrt wieder zurück zur letzten Weggabelung und steigt von hier in ca. 10-15 Minuten zum Gipfelkreuz des Elferkogels (1.603 m), von dem man in Richtung Süden einen ungetrübten Blick hinunter nach Bad Goisern, zum Hallstättersee und vor allem zum Dachsteinmassiv hat.
Vom Elferkogel kann man in rund 30 Minuten wieder auf dem Aufstiegsweg zur Katrinalm zurückkehren. Etwas länger und anspruchsvoller (Trittsicherheit nötig, kurze Seilsicherung) ist die Rückkehr über den sogenannten "Südweg" (Nr. 898). Dazu wandert man vom Elferkogel in westlicher Richtung zu einer Weggabelung. Von dort geht es geradeaus am Plateau im leichten Auf und Ab zu den nächsten Gipfeln im Katergebirge, den Hainzen (1.638 m) und weiter zum Roßkopf (1.657 m). Wenn man sich aber links hält, kommt man zum "Südweg", in den man wieder links einbiegt und über steinige, steile Serpentinen und am Schluss über den gemütlichen Promenadenweg Richtung Osten zur Katrinalm zurückkehrt. Wer schon müde ist, fährt am besten mit der Gondelbahn hinunter zum Ausgangspunkt. Über den Windengraben bietet sich als Alternative zum Aufstiegsweg über die Skipisten ein schöner, wenig begangener, aber etwas längerer Abstiegsweg an, der die Wanderung zur Rundtour macht. Von der Katrinalm startet man entlang der südlichen Abhänge des Feuerkogels (1.460 m) fast eben in Richtung Osten, wobei es immer wieder schöne Ausblicke ins Goisener Becken, zum Hallstätter See und zum Dachstein (Abb. 7) gibt. Nach rund 15 Minuten vereinigt sich unser schmaler Steig mit jenem, der von der Katrinalm über den Feuerkogel führt, und setzt sich nun absteigend weiter fort. Nach weiteren 10 Minuten wendet sich der Steig (Nr. 897) etwa 50 Meter nach Norden und überwindet erneut Richtung Osten im Wald eine Steilstufe. Danach erreicht man einen Forstweg, der sich nun endgültig nach Norden richtet, dabei ergeben sich schöne Ausblicke zum bekannten Loser (1.838 m) und zum Sandling (1.717 m, Abb. 8)). Entweder steigt man nun weiter bequem, aber natürlich etwas länger am Forstweg ab oder man nützt die markierten Abkürzungen. Nach rund 75-90 Minuten von der Katrinalm kommt man wieder zur Skipiste, in die man rechts einbiegt. Zum Abstieg empfiehlt es sich, dann etwas weiter unten nicht auf den Bildersteig abzubiegen, sondern auf der Skipiste zu bleiben und auf dieser - steil, aber breit - zur Talstation abzusteigen. Dabei passiert man als letzten Höhepunkt kurz vor dem Ziel die Reste der Ruine Wildenstein. Für diese Abstiegsvariante benötigt man von der Katrinalm rund 2,0-2 ¼ Stunden, beim Abstieg auf dem Aufstiegsweg spart man knapp 30 Minuten. Wer die Gondelbahn weder als Aufstiegs- noch als Abstiegshilfe in Anspruch nimmt, kann stolz auf eine wundervolle und ausgiebige Tour sein, die ohne Rast etwa 5 ½-6 ½ Stunden reine Gehzeit benötigt. Dabei bewältigt man - inklusive der Gegensteigung beim Katrin-Gipfel - fast 1.150 Hm!
Noch ein Tipp: Wer einen schönen Blick auf die Katrin, auf Bad Ischl und die umliegenden Berge (inkl. Dachstein) und Seen genießen will, kann entweder vom Güterbahnhof im Süden über den "Ochsenweg" bzw. vom Zentrum von Bad Ischl über den Forstweg zur "Kaiser Franz Joseph-Warte" am Siriuskogl (599 m) knapp 130 Hm aufsteigen.
Geogr. Länge/Breite: 13°36‘25‘‘/47°41‘55‘‘
Rechtswert (UTM): 395495 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5283745 m (Zone: 33 N)