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Hundstein:
Panoramatour am Westrand der Salzburger Schieferalpen
Hundstein Abbildung 1
Abb. 1

Von der steirischen Ramsau im Osten bis zum Zellersee im Westen verlaufen die Salzburger Schieferalpen. Das Gipfelziel unseres nachfolgenden Wandertipps, der 2.117 m hohe Hundstein, befindet sich am Westrand der „Salzburger Grasberge“, wie diese zwischen den Nordalpen (Steinernes Meer, Hochkönig, Tennengebirge, Dachsteinmassiv) im Norden und den Hohen und Niederen Tauern im Süden gelegene Gebirgsgruppe auch gerne genannt wird. Von allen Himmelsrichtungen kann man diesen wundervollen Aussichtsberg besteigen. Wir wählen Für unsere Wanderung auf den Hundstein (Abb. 1) die Westseite vom Zellersee, wo sich für den Ausgangspunkt zwei Optionen anbieten: Konditionsstarke Bergwanderer starten ihre Tour am Talschluss des Thumersbachgrabens (1.033 m) nahe beim Waldheimhof und müssen dann auf steilen Wegen und Steigen rund 1.100 Hm bewältigen. Wer es etwas bequemer haben will, fährt mit dem Auto zur bewirtschafteten Enzianhütte (ca. 1.270 m, Abb. 2) und wandert von dieser – größtenteils auf einer Forststraße – zu unserem Gipfelziel. Dabei benützt man den aussichtsreichen Thumersbacher Kammweg, auf dem man zwar „nur“ 850 Hm auf- und später absteigen, aber eine Wegstrecke von rund 10 km pro Richtung bewältigen muss. Eifrige Wanderer können beide Touren auch verbinden, denn eine Forststraße führt von der Enzianhütte direkt zum Talschluss des Thumersbachgrabens.

Wir wandern von der Enzianhütte wenige Minuten kaum ansteigend Richtung Osten, zuerst durch ein Waldstück und danach über eine Lichtung, bei der Richtung Nordosten (Abb. 3) links von uns weitere, gerne bestiegene Gipfel (Schwalbenwand (2.011 m) und Schönwieskopf (1.994 m)) am Westrand der Salzburger Grasberge zu sehen sind. Dann wendet sich die markierte Forststraße rechts Richtung Süden und führt zunächst links vorbei an einer Hütte und einer kleinen Erhebung, dem Ronachkogel(1.326 m). Im offenen Gelände (Abb. 4) marschieren wir nun mit Serpentinen weiter aufwärts und nähern uns unterhalb einer größeren Hütte dem Waldgelände. Dabei sind erstmals der Zellersee, die Bezirkshauptstadt Zell am See und die Schmittenhöhe (1.965 m) westlich von uns zu sehen (Abb. 5). Mit weiteren Serpentinen im Wald geht es weiter nie allzu steil aufwärts. Bei einer Weggabelung (ca. 1.500 m) mit einem netten Rastplatz, den wir vom Ausgangspunkt nach etwa 40–45 Minuten erreichen, genießen wir einen schönen Blick Richtung Südwesten (Abb. 6) zum Salzachtal und zum nordwestlichen Teil der Hohen Tauern.

Bei der Weggabelung halten wir uns links Richtung Osten und umwandern auf der markierten Forststraße mit einem langgezogenen Bogen den bewaldeten Hahneckkogel (1.857 m) auf dessen Nordseite. Hier geht es teilweise etwas steiler weiter und wir gelangen nach ca. 75–80 Minuten vom Ausgangspunkt und nach einer weiteren Weggabelung, bei der wir uns geradeaus halten, zum Eisbrunnen (ca. 1.700 m, Abb. 7). Nachdem wir uns mit frischem Wasser gelabt haben, geht es – immer wieder mit längeren flacheren Wegabschnitten mit Blicken zu unserem Gipfelziel (Abb. 8) – zu einer markierten Weggabelung. Rechts könnte man alternativ und parallel zur Forststraße vorbei an den Adam- und Evaseen, einem Hochmoor und der unbewirtschafteten Thorhütte über einen Steig zur Moosalmhöhe (1.843 m) wandern. Wir bleiben aber beim Aufstieg auf der markierten Forststraße – nochmals vorbei an einer Abzweigung rechts zur Thorhütte – und erreichen nach ungefähr 1¾–2,0 Stunden bei einem Sattel (1.825 m), bei dem der alternative Aufstiegssteig über die Moosalmhöhe wieder auf unsere Forststraße trifft, jetzt endgültig offenes Gelände (Abb. 9).

Links begleitet von Grashügeln genießen wir auf dem Thumersbacher Kammweg nun den prachtvollen Blick Richtung Süden (Abb. 10) zu den Hohen Tauern. Stets gemütlich Richtung Osten mit Blick zum Hundstein (Abb. 11) aufsteigend, marschieren wir vorbei an der Ebnerscharte (1.873 m) und einer weiteren Graserhebung links von uns, dem Ochsenkopf (1.995 m), zu einer Abzweigung (ca. 1.910 m): Hier verlassen wir links die Forststraße und gehen auf einem Bergweg mit wenigen Schritten hinauf zum Sattel (1.920 m) zwischen Ochsenkopf und Hundstein, den wir vom Ausgangspunkt nach rund 2¼–2½ Stunden erreichen. Von links mündet der steile, alternative Aufstiegsweg vom Talschluss des Thumersbachgrabens in unseren Bergweg. Hier öffnet sich auch erstmals der Blick Richtung Nordosten (Abb. 12) zum Steinernen Meer.

Nach wenigen Schritten auf einem kurzen Grat mit Blick auf die steile, etwas felsige Gipfelerhebung des Hundsteins (Abb. 13) muss man sich entscheiden, ob man rechts abbiegend über einen sehr steilen Steig direkt von Westen zum Hundstein aufsteigt. Oder man bleibt weiter auf unserem nicht allzu breiten, nur streckenweise steilen Bergweg, der wie der ganze Thumersbacher Kammweg von Radfahrern und Mountainbikern genutzt wird und der entlang der Nordseite zur Ostseite des Hundsteins aufsteigt. Diese ist im Gegensatz zur Westseite recht sanft. Entweder auf dem Bergweg oder über einen deutlich sichtbaren Wiesenpfad ein Stück abkürzend geht es nun in wenigen Minuten Richtung Westen (Abb. 14) dem Gipfel des Hundsteins entgegen. Auf dem kleinen Gipfelplateau befindet sich direkt neben dem bewirtschafteten Statzerhaus (2.116 m, Abb. 15) das leicht erhöht stehende Gipfelkreuz (Abb. 16). Für den gesamten Aufstieg über den Thumersbacher Kammweg, bei dem man knapp 850 Hm bewältigt hat, benötigt man ungefähr 3,0–3¼ Stunden, etwa gleich lang wie vom Talschluss des Thumersbachgrabens.

Sensationell ist der Rundblick vom Hundstein: Im Norden reicht der Nordalpenblick vom Wilden Kaiser (2.344 m) im Nordwesten (Abb. 17) über die Loferer Steinberge, das Steinerne Meer und den Hochkönig (2.941 m) im Norden (Abb. 18) bis – bei guter Fernsicht – zum Dachstein (2.995 m) im Nordosten. Im Osten (Abb. 19) überblickt man sehr schön die mit Gras bewachsenen Salzburger Schieferalpen und im Westen (Abb. 20) hinter dem Zellersee die Kitzbühler Alpen. Höhepunkt ist natürlich der Blick Richtung Süden zu den Hohen Tauern: vom Ankogel (3.252 m) im Südosten (Abb. 21) über Wiesbachhorn (3.564 m) und Hohen Tenn (3.368 m) sowie Kitzsteinhorn (3.203 m) im Süden (Abb. 22) bis zum Großvenediger (3.666 m) im Südwesten (Abb. 23). Dutzende weitere 3000er und zahlreiche noch vorhandene Gletschergebiete lassen jeden Bergwanderer staunen und jubeln!

Auf dem Aufstiegsweg geht es – auf dem Bergweg – über die Ost- und die Nordseite zurück zur Westseite des Hundsteins – stets mit prachtvollen Ausblicken (Abb. 24) verbunden – in etwa 20–25 Minuten in den Sattel zwischen Hundstein und Ochsenkopf. Kurz noch auf dem Bergweg und dann auf der Forststraße genießen wir im offenen Teil des Thumersbacher Kammwegs nochmals den Blick zu den Hohen Tauern. Bei der Ebnerscharte erkennt man sehr schön unseren weiteren Abstiegsweg links oberhalb des Thumersbachgrabens mit dem Zellersee im Hintergrund (Abb. 25). Nach rund 45–50 Minuten vom Gipfel könnte man jetzt bei der kleinen Gegensteigung den kurzen Umweg mit weiteren 50 Hm Gegensteigung über die Moosalmhöhe (Abb. 26) und die Adam- und Evaseen (Abb. 27) in unseren Abstieg einbauen. Man muss nur nach der Thorhütte aufpassen, dass man nach dem Übersteigen eines Zauns nicht den gleich rechts führenden Steig verpasst, auf dem man – nochmals einen Zaun übersteigend – zur Forststraße zurückkehrt. Nach rund 70–75 Minuten vorbei am Eisbrunnen und nach weiteren 30 Minuten vorbei am Rastplatz (Abb. 28) mit letztem Blick zu den Hohen Tauern und ins Salzachtal wandern wir auf dem Aufstiegsweg im Wald mit Serpentinen zum offenen Gelände oberhalb des Ronachkogels (Abb. 29). Über dieses absteigend gelangen wir nach ca. 2¼–2½ Stunden zu unserem Ausgangspunkt bei der Enzianhütte, in die man – wenn sie geöffnet hat – unbedingt einkehren sollte.

HM/Zeit:
Von der Enzianhütte über den Thumersbacher Kammweg auf den Hundstein ca. 850 Hm in ungefähr 3,0–3¼ Stunden (Aufstieg) und auf dem Aufstiegsweg ca. 2¼–2½ Stunden (Abstieg). Für die alternative Steigvariante über die Moosalmhöhe und die Adam- und Evaseen beim Abstieg benötigt man + 50 Hm und kaum mehr als 5 Minuten länger.
Zeitraum:
Mai–Oktober (je nach Schneelage)
Anforderungen:
Technisch einfache, aber lange, nur selten steile, aber auf Grund der Weglänge (ca. 20 km hin und retour) und der zu bewältigenden Hm anstrengende Tour auf einer gut markierten Forststraße und einem gut begehbaren Bergweg im obersten Teil. Auf dem alternativen Steig über die Moosalmhöhe und die Adam- und Evaseen, der südlich parallel zur Forststraße verläuft, muss man beim Abstieg nach der Thorhütte auf die Wegführung achten!
Highlights:
Rundblick vom Hundstein und Ausblicke vom Thumersbacher Kammweg im offenen Gelände in die umgebende Bergwelt (Hohe Tauern, Steinernes Meer, Hochkönig etc.); das Hochmoor im Bereich Adam- und Evaseen
Anfahrt:
Auf der Bundesstraße B 311 (Bischofshofen – Lofer) biegt man von Süden (Salzachtal) kommend beim Kreisverkehr im Westen von Bruck an der Glocknerstraße Richtung Thumersbach ab und fährt auf einer Ortsstraße entlang der Ostseite des Zellersees bis ins Ortszentrum von Thumersbach. Auf der Bundesstraße B 311 biegt man von Norden (Saalachtal/Saalfelden) kommend nördlich von Zell am See Richtung Thumersbach ab und fährt auf einer Ortsstraße entlang der Nordseite des Zellersees und vorbei am Krankenhaus von Zell am See bis ins Ortszentrum von Thumersbach. Im Ortszentrum von Thumersbach biegt man Richtung Osten in den Thumersbachgraben ab, verlässt diesen aber nach rund 100 m und fährt auf einer großteils asphaltierten, aber teilweise schmalen Bergstraße rund 4,5 km bis zum Parkplatz unmittelbar vor der Enzianhütte.
Einkehr:
Statzerhaus, Enzianhütte beim Ausgangspunkt
Koordinaten Ausgangspunkt:
Referenzsystem ETRS89
Geogr. Länge/Breite: 12°50‘17‘‘/47°19‘21‘‘
Rechtswert (UTM): 336640 m (Zone: 33 N)
Hochwert (UTM): 5243282 m (Zone: 33 N)
BEV Plan:
ÖK50/3221
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